Das Thema Killerspiele
hat uns in den letzten Jahren leider immer wieder beschäftigt, häufig
vor dem Hintergrund trauriger Amokläufe. Dass solche Taten in letzter
Zeit Gott sei Dank nicht mehr vorgekommen sind, hat uns Spielern wohl
etwas Luft verschafft. Nicht zuletzt die Wirtschaftskrise, andauernde
vulkanische Tätigkeiten in Island, Eurorettung und andere mehr oder
weniger amüsante Nachrichten haben das Thema Ego-Shooter an den Rand des
öffentlichen Interesses gedrängt. Neben einigen Aktionen von
Killerspielegegnern war in den vergangenen Monaten nicht mehr viel
darüber zu hören. Einen kleinen Schrecken
versetzte uns der Beschluss der Innenministerkonferenz, die es als
erwiesen ansah, "Killerspiele" seien für vermehrte Gewalttaten
verantwortlich und müssten dementsprechend aus Gründen des
Jugendschutzes verboten werden. Aber auch da machte die Wahl und der
Regierungswechsel sowie die Finanzkrise den deutschen Plänen einen
dicke Strich durch die Rechnung. Einer unserer engagierten
Zocker-Kollegen hat, wohl mehr um ein Zeichen zu setzen, denn
tatsächlich etwas zu erreichen, beim Petitionsausschuss des deutschen
Bundestages eine Petition eingereicht, die sage und schreibe 73002
Mitstreiter unterzeichnet haben. Unsere Kollegen
von bf-news.de
haben dieses Unterfangen weiter beobachtet und, auch wenn man es kaum
glauben möchte, die Petition scheint tatsächlich von Erfolg gekrönt
gewesen zu sein. In der Sitzung des Petitionsausschusses vom 17. Mai
durfte er sein Ersuchen vorbringen und stieß offenbar auch auf Gehör von
Seiten der Parlamentarier. Die Sitzung wurde auch per Kamera
aufgezeichnet, sodass ihr euch den entsprechenden Ausschnitt ab ca.
3:21:00 im folgenden Video anschauen könnt. Deutscher
Bundestag: Tagung
des Petitionsausschusses am 17. Mai 2010 Neben
viel politischem Hick-Hack und wenig fruchtbaren Fragen gibt es aber
vom Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Kues zu diesem Thema eine sehr
klare Aussage: Nicht nur sei der Begriff "Killerspiele" ziemlich
schwammig und für eine rechtliche Regelung völlig ungeeignet, sondern
auch der Beschluss der Innenministerkonferenz sei, wie der Name schon
sagt, einer der Innenminister der Länder, was die Bundesregierung aber
nicht zum Anlass nehmen möchte, schlussendlich zu handeln. Da also die
Bundesregierung keine Umsetzung plant, sei die Grundlage für die Frage,
ob und wenn ja, wie, ein Verbot geplant ist, "entfallen, so Kues
wörtlich. Auf gut Deutsch heißt das, dass das
Thema "Killerspiele" als solches erst mal vom Tisch ist. Uns allen
sollte allerdings klar sein, dass jederzeit wieder der Ruf nach einem
Verbot laut werden kann, und dann geht der ganze Hexentanz wieder von
vorne los, was auch diese Petition nicht vermeiden können wird. Vorläufig
ist unser Hobby aber erst mal nicht in Gefahr und so können wir die
allabendlichen Runden wohl auch in Zukunft weiter genießen! By Battlefield-x
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